Aktien
Die globalen Aktienmärkte entwickelten sich im zweiten Quartal uneinheitlich. Der Swiss Performance Index (SPI) verlor 3.3% (YTD +6.9%), wobei die 30 grössten Schweizer Unternehmen (SLI -3.7% im Q2) deutlich schwächer abschnitten als die Nebenwerte (SPI Extra +5.5% im Q2).
In Europa zeigten sich ein gemischtes Bild: Der breite Stoxx Europe 600 Index legte im Q2 um 1.3% (YTD +8.8%) zu. Besonders stark entwickelten sich die Aktienmärkte in Spanien (IBEX 35 +6.6%), Deutschland (DAX +6.4%), Italien (FTSE MIB +5.0%) und Grossbritannien (FTSE 100 +2.2%). Die nordischen Börsen (MSCI Nordic -0.5%) und Frankreich (CAC 40 -1.3%) bildeten die Schlusslichter des Quartals.
In den USA zeigte der klassische, nach Marktkapitalisierung gewichtete S&P 500 ein Quartalsplus von +11.6% (YTD +6.2%). Die Rally war jedoch erneut stark auf wenige Tech-Giganten konzentriert (bspw. Nvidia über 40% im Q2). Der Nasdaq 100 stieg um +17.8%, während der gleichgewichtete S&P 500 nahezu unverändert blieb. Diese starke Konzentration auf die grössten börsennotierten Unternehmen (vorwiegend aus dem IT-Sektor) lässt die Erholung weniger breit abgestützt erscheinen, als es die Leitindizes vermuten lassen. Nebenwerte in den USA (Russell 2000 Index) konnten zwar im Q2 zulegen, hinken aber mit +7.9% im Quartal und -1.8% YTD den Blue Chips weiter hinterher. Dies verdeutlicht die anhaltende Zurückhaltung vieler Anleger ausserhalb der grosskapitalisierten Wachstumswerte. Für Schweizer Anleger relativiert sich der US-Aktienaufschwung deutlich: Trotz Kursgewinnen in den US-Indizes führte die massive Abwertung des US-Dollars um 12.0% gegenüber dem Franken im zweiten Quartal bei vielen USD-Anlagen zu Buchverlusten.
In den Schwellenländern setzte sich der positive Trend fort. Emerging-Market Aktien (MSCI EM) erzielten im ersten Halbjahr ihre beste Performance seit 2017 mit einem Zuwachs von +15.3%. Treiber dieser Entwicklung waren insbesondere Indien (+9.1% im Q2 und +8.8% YTD) und Lateinamerika (+14.2% im Q2 und 29.9% YTD). Damit lagen Schwellenländer vor den entwickelten Märkten. Der MSCI World legte im selben Zeitraum +9.5% zu. Diese Outperformance deutet darauf hin, dass Investoren wieder vermehrt nach Diversifikation ausserhalb der USA suchen.
Obligationen
Die Obligationenmärkte zeigten im zweiten Quartal überwiegend positive Tendenzen. In Europa trugen die Leitzinssenkungen der EZB und rückläufige Inflationsdaten zu sinkenden Renditen bei, wovon Staats- und Unternehmensanleihen profitierten. Deutsche Bundesanleihen legten im Q2 um +1.3% zu (YTD -0.7%), während der Bloomberg Euro Aggregate Index (breiter Index für Euro-Staats- und Unternehmensanleihen) +1.7% erreichte (YTD +0.8%).
Schweizer Anleihen erzielten moderate Zugewinne: Der entsprechende Index (SBI AAA-BBB) stieg im Quartal um +1.2%, liegt YTD jedoch noch bei -0.6%. In den USA stabilisierten sich die Renditen zum Quartalsende nach einem Anstieg im Mai.
Unternehmensanleihen entwickelten sich weltweit stark: Hochwertige Unternehmensanleihen in US-Dollar gewannen im Quartal +4.6% (+7.3% YTD) und Hochzinsanleihen legten um +4.7% (+6.8% YTD) zu. Auffällig ist dabei, dass die Renditen trotz zahlreicher geopolitischer und wirtschaftlicher Risiken kaum angestiegen sind. Im Finanzjargon spricht man in solchen Fällen von: «Kein Stress im Markt sichtbar.»
Ein besonderes Augenmerk gilt derzeit dem japanischen Anleihenmarkt. Die Nachfrage bei Auktionen langfristiger Staatsanleihen war so gering wie seit 1987 nicht mehr. Ursachen dafür sind die hohe Staatsverschuldung, demografische Herausforderungen sowie die angeschlagene Glaubwürdigkeit der Notenbank, die das Vertrauen der Investoren zunehmend belasten. Dies hat zu einem markanten Renditeanstieg geführt.
Alternative Anlagen
Gold setzte seine Rally im zweiten Quartal mit hoher Dynamik fort. Viele Investoren suchen angesichts der Unsicherheiten verstärkt Sicherheit in physischem Gold. Im Q2 kletterte der Goldpreis um weitere +7.1% (YTD imposante +25.9%) gemessen in USD, was Gold zu einer klaren Outperformance gegenüber den meisten Anlageklassen verhalf. Auch Silber profitierte von diesem Trend (Q2 +5.8%, YTD +24.9%, ebenfalls in USD).